Hallo, willkommen zur heutigen Beradelung!
Heute befinden wir uns in Donaustadt, wo wir ein Bauprojekt aus den Jahren 2023 und 2024 anschauen: die Donaustadtstraße. Kommt mit!
Zuerst ein Blick auf die Karte: Der Bezirk Donaustadt und auch die Donaustadtstraße befinden sich im Osten der Stadt Wien.
Jetzt im Detail: Wir starten beim Bahnhof Stadlau an der Kaisermühlenstraße, fahren unter der Südost-Tangente durch zur Donaustadtstraße. Die fahren wir entlang, passieren die Erzherzog-Karl-Straße und enden an der Wagramer Straße beim Donauzentrum und der U-Station Kagran. Die Strecke ist ca. 3,5km lang. Wir fahren die Strecke in beide Richtungen um alle möglichen Details und Problemstellen zu sehen, dann bilde ich ein Fazit.
Die wichtigsten Verbindungen: Von Stadlau geht es entlang der U2 nach Osten Richtung Aspern und Seestadt, nach Südwesten über die Donauinsel Richtung Zentrum. Bei Kagran schließt der Rad-Highway Nord an, sowie die Siebeckstraße Richtung Nordwesten. Auf die anderen Verbindungen werde ich während der Fahrt eingehen.
Jetzt geht’s los!
Rechts von uns sehen wir den Bahnhof Stadlau, wo Regionalzüge und Schnellbahnen halten, die U-Bahn-Linie U2 sowie diverse lokale Buslinien.
Über einen Aufstellbereich bei der Überfahrt können wir indirekt links in die Fahngasse abbiegen. Diese dient vor allem der lokalen Erschließung.
Wir befinden uns auf einem Einrichtungsradweg entlang der Kaisermühlenstraße, der im Rahmen des Radbauprogrammes 2010 errichtet wurde. Ich finde, man sieht ihm das Alter bereits deutlich an.
Wir fahren unter dem Bahnhof Stadlau und der Südosttangente durch.
Zur Kaisermühlenstraße Richtung Donauinsel geht es links bei der Ampel. Leider gibt es keine Aufstellfläche, nur eine Haltelinie. Beim Warten blockiert man also den Radweg.
Wir befinden uns jetzt in der Neuhaufenstraße, weiterhin auf einem Einrichtungsradweg. Der Radweg ist ca. 1,5m breit plus 0,5m Schutzstreifen. Das entspricht ungefähr Ausbaustufe C und damit dem Minimum an akzeptabler Breite.
Ab der Gotramgasse ist der Schutzstreifen nicht markiert – dadurch wirkt der Radweg breiter, als er eigentlich ist. Wenn jemand ganz rechts fährt, ist Überholen schon möglich.
Wir kommen zur Donaustadtstraße, wo wir ampelfrei an der Kreuzung vorbeifahren können. Links befindet sich die Auffahrt auf die Autobahn A23 Südost-Tangente.
Entlang der Donaustadtstraße verläuft der Radweg ostseitig als Zweirichtungsradweg. Bis zur langen Allee gibt es auch westseitig einen Zweirichtungsradweg.
Heute ist nicht viel los am Radweg, ich denke das ist auch der Tageszeit geschuldet. Wenn die Lücken im Radwegenetz der Donaustadt geschlossen werden, wird auch mehr Rad gefahren werden. Es ist wichtig, die Infrastruktur ausreichend zu dimensionieren.
Die Breite des Weges finde ich sehr passend. Wichtig ist, dass man auch bei Gegenverkehr noch überholen kann, da im Radverkehr sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten gefahren werden. Er ist auch breit genug um nebeneinander zu fahren – wichtig, bei der Begleitung von Kindern.
Die Richtlinien, wie Radwege gebaut werden, kommen aus der RVS, den Richtlinien und Vorschriften für den Straßenbau, erstellt von der Forschungsgesellschaft Straße – Schiene – Verkehr. Der Radweg hier entspricht Ausbaustufe B.
Die Querungen von Ausfahren und Nebenstraßen wurden meistens aufgedoppelt ausgeführt, das heisst wir müssen keinen Niveauunterschied überwinden. Allerdings wurden unangenehme Querkanten verlegt, die nicht nur die Fahrt ruppelig machen, sie bevorrangen auch optisch den Querverkehr. Diese Kanten sind in den Richtlinien auch nicht mehr vorgesehen. Immerhin wurden als Warnung die Konfliktzonen rot gefärbt.
Im Anfangsbereich der Donaustadtstraße wurde recht viel Grün gepflanzt. Hier finde ich es jetzt sehr kahl. Es ist ein sehr heißer Tag, da würde ich mir mehr Schatten wünschen – vor allem neben einer zweispurigen Straße. Die Parkspur scheint nicht überfüllt zu sein, hier sollte noch zusätzlicher Grünraum geschaffen werden.
Der Radweg an der Donaustadtstraße ist Teil der Radwegoffensive Donaustadt 2022/2023. Das Konzept wurde unter Federführung der Lokalen Agenda Donaustadt erstellt. Wie mir ihr Leiter Gerhard Gstöttner erzählt hat, war das Konzept ein Wunsch des Bezirksvorstehers Ernst Nevrivy. Der Großteil der Radwegoffensive ist inzwischen abgeschlossen. Ingesamt wurden ca. 11km Radwege gebaut.
Oh sehr schön, bei dieser Querung gibt es keine Querkanten. Es geht also auch ohne!
Wir kommen zur langen Allee, die ampelgeregelt ist. Die Lange Allee ist auch eine wichtige Hauptradroute des Basisnetzes. Nach links geht es zur Alten Donau, nach rechts zum Sport- und Erholungszentrum Stadlau.
Zu dieser Kreuzung war der Radweg kantenfrei ausgeführt, hier ist allerdings doch wieder eine.
Ab hier befindet sich neben der Straße eine Baustelle. Der Radweg wurde nicht unterbrochen, sondern wird als Protected Bike Lane, abgetrennt mit Betonleitwänden, weitergeführt. Sehr gut! Es sieht so aus, als wäre hier baulich noch nichts verändert worden, ich nehme an, dass der Radweg hier nach Beendigung der Arbeiten ähnlich ausgeführt wird wie im vorigen Abschnitt. Auch nach Oben sind wir geschützt, was bei Baustellen wichtig ist, da immer wieder etwas herunterfallen kann. Ich finde es ganz cool durch diesen Tunnel zu fahren.
Es entstehen hier mehrere Wohnbauprojekte, zum Teil freifinanziert, zum Teil gefördert. Es wird auch ein neuer Gemeindebau mit ca. 150 Wohneinheiten errichtet. Was ich gesehen habe, werden sich niedrigere und höhere Gebäude abwechseln. Dazwischen wird viel Grün integriert, um den Menschen Erholungsgebiete zu bieten.
Die Gegend wirkt suburban, mit großen eingeschossigen Geschäften in billigen Hallen.
Links, das Gebäude in rosa und grün, ist ein Gemeindebau aus den 1950er Jahren mit 85 Wohnungen, geplant von den Architektys Franz Thayer und Karl Brandner. Er wird „Donaustadtstraße“ genannt.
Wir kommen jetzt zur Erzherzog-Karl-Straße, einer wichtigen Verkehrsverbindung. Erzherzog Carl 1771-1847 war österreichischer Heerführer. 1809, während des fünften Koalitionskrieges, wurde Wien von den Franzosen unter Napoleon besetzt. Unter Erzherzog Carls Führung erlitt er seine erste Niederlage auf dem Schlachtfeld bei der Schlacht bei Aspern.
Für meine Kameraschwenks fahre ich meist ein Stück vor die Haltelinie. Tatsächlich kann ich von hier keine Ampel sehen. Es gibt keine eigene Fahrradampel, es gilt also die Hauptampel.
Hier quert die Straßenbahnlinie 25, die zwischen Aspern, Kagran und Floridsdorf verkehrt.
Hier sehe ich Gefahr durch rechtsabbiegenden Kfz-Fahrys. Die RVS empfiehlt Phasentrennung oder zumindest Vorgrün, so dass Radfahrys schon früher im Konfliktbereich sind.
Wieder kantenfrei!
Hier zweigt ein Radweg in das Siedlungsgebiet ab. Dort befindet sich unter anderem eine Volksschule.
So eine breite, vielbefahrene Straße ist eine Barriere für die Bevölkerung. Hier ein Zeichen, dass es zuwenige sichere Querungen gibt.
Rechts sehen wir die Magdeburgstraße. Sie wurde nach Friedrich Freiherr von Magdeburg 1783-1810 benannt. Als Generalstabshauptmann ließ er in der vorher schon erwähnten Schlacht bei Aspern unbemannte, schwerbeladene Schiffe auf der Donau gegen die Pontonbrücke der Franzosen treiben. Die so unterbrochene Nachschubroute zwang Napoleon dazu, das Schlachtfeld zu räumen.
Rechts sehen wir jetzt den Bundesländerhof, eine große Wohnhausanlage mit über 1000 Wohnungen aus den 1960er Jahren, geplant von Oskar Payer und Peter Payer. Typisch für die Zeit ist sie in großen Zeilen angelegt. An jedem der neun Bauteile prangt an der Schmalseite ein keramisches Wappen für ein österreichisches Bundesland.
Ab hier bis zur Wagramer Straße gibt es auf der anderen Straßenseite auch einen Radweg. Es handelt sich aber um einen sehr schmalen gemischten Rad- und Gehweg.
Wir befinden uns in inzwischen im Bezirksteil Kagran. Erstmalig wurde dieser 1199 als "Chagaran" erwähnt, was sich vom verwandten Wagram ("Wogenrand der Donau") ableitet. Es bezeichnet also ein Ufer eines Donauarmes. 1904 wurde es als Teil des damals neuen 21. Wiener Gemeindebezirks Floridsdorf eingemeindet.
Es wirkt nicht so, aber nach links führt nur ein Gehweg zur alten Donau. Nach rechts zweigt die Bernoullistraße ab. An der anderen Straßenseite verläuft ein Radweg.
Der Radweg – der auf dem letzten Abschnitt etwas enger ist - führt, wie es üblich ist, hinter einer Bushaltestelle vorbei, so dass es nicht zu Konflikten zwischen Fahrgästen und Radfahrys kommt.
Die nach rechts abzweigende Meitnergasse ist natürlich nach der berühmten Physiky Lise Meitner 1878-1968 benannt. Sie hat wichtige Erkenntnisse zur Radioaktivität geleistet.
Damit sind wird schon fast am Ende der Hinfahrt. Bei der Rückfahrt werde ich noch mehr über die Geschichte der Donaustadt berichten!
Und da kommen wir auch schon zur Wagramer Straße! Gleich rechts befindet sich das Einkaufszentrum Donauzentrum. Nach der Querung kommen wir zum Rad-Highway Nord. Nach links geht es entlang der Wagramer Straße zur Reichsbrücke und dann weiter über Praterstern zum Zentrum. Nach rechts nach Leopoldau und ins nordöstliche Umland.
Gerade weiter geht es noch nicht, es wurde aber im Radbauprogramm 2025 ein Lückenschluss angekündigt. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es aber bereits einen Radweg.
Während wir uns kurz von der Hinfahrt erholen, werfen wir einen Blick auf das Hauptradverkehrsnetz der Stadt Wien.
Die Prioritäten des Radweges sind gemischt. Der südliche Abschnitt befindet sich im Grundnetz, der zweiten Kategorie, der Abschnitt zwischen Lange Allee und Erzherzog-Karl-Straße im erweiterten Grundnetz – der dritten Kategorie. Der nördlichste Abschnitt ist sogar Basisnetz, also höchste Kategorie. Man sieht auch gut die Lücken im angrenzenden Netz, je nach Kategorie in rot, grün oder braun eingezeichnet.
Und dann geht es auch schon wieder weiter! Ganz schön was los hier.
Wenn ihr die Beradelungen des Rad-Highways nicht versäumen wollt, dann abonniert doch meinen Kanal!
Vor uns sehen wir die Skulptur „Sonnenstrahl im Tropfenschauer“ des Künstlys Klaus Rinke. Sie wurde zum einjährigen Jubiläums des erweiterten Donauzentrums im Jahr 2011 errichtet.
Eine Brücke zwischen den beiden Bauteilen des Donauzentrums überspannt die Wagramer Straße.
Zwischen den Fahrbahnen gibt es einen breiten grünen Bereich der von Bäumen flankiert wird. Ich nehme an, dass dieser für die mögliche Errichtung einer Straßenbahnstrecke freigehalten wurde. Die inzwischen ziemlich großen Bäume machen die Straße angenehm grün. Ich denke mir, ob der Grünbereich nicht als Aufenthaltsbereich genutzt werden könnte, ähnlich des Gürtels.
Hier beim Bundesländerhof befand sich früher ein größerer Parkplatz. Dieser wurde für den Radwegbau verkleinert, übrig geblieben ist eine Nebenfahrbahn mit einer Parkspur. Ein paar Grünflächen würden sich in der Parkspur noch gut machen.
Rechts sehen wir den Alfred-Klinkan-Hof, eine Gemeindebau aus den 1970ern, geplant von Hermann Kutschera mit über 500 Wohnungen. Benannt ist er nach Alfred Klinkan 1950-1994 eines bildenden Künstlys, der in diesem Hof sein Atelier hatte.
Links befindet sich die Siedlung Plankenäcker, eine Reihenhaussiedlung mit 122 Wohneinheiten aus den frühen 1920er Jahren nach Plänen von Karl Schartelmüller.
Die Ausfahrt aus der Magdeburgstraße finde ich sehr breit geraten. Immerhin ist sie nur eine unwichtige Nebenstraße und mündet in eine Nebenfahrbahn der Donaustadtstraße. Sie scheint ein Überbleibsel von einer früheren Planung zu sein.
Links sehen wir das Terrassenhaus Magdeburgstraße, erbaut von Harry Glück – bekannt als Architekty der Alt Erlaa Bauten – im Jahr 1974. Es besteht aus zwei großen Blöcken.
Vom berühmten Wohnpark Alt Erlaa habe ich bereits in einer Beradelung des Liesingbachs erzählt. Link in der Videobeschreibung!
Wir kommen wieder zur Erzherzog-Karl-Straße. Hier wurde im heurigen Radbauprogramm auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Lückenschluss nach Westen zur Wagramer Straße angekündigt. Nach Osten müssen wir wohl noch auf einen Lückenschluss warten, immerhin ist es Basisnetz des Hauptradverkehrsnetzes. Ich habe aber von keinen Ankündigungen gelesen. Wenn er kommt, würde ich gerne eine Beradelung filmen.
Mit über 90 Sekunden müssen wir hier sehr lange auf Grün warten. Die RVS empfiehlt eine maximale Wartezeit von 40 Sekunden für den Radverkehr an Ampeln.
Wir sind inzwischen im Bezirksteil Stadlau angekommen. Stadlau, im 12. Jahrhundert urkundlich nachweisbar, kommt von Stadelowe bzw. „Stadel in der Au“. Der Ort war bedeutend, da das Ufer den Ausgangspunkt zur Überfahrt zur Stubentorlände bildete. Eine Überschwemmung nach einem Eisstoß im Jahr 1438 zerstörte den Ort. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Ort wieder, 1870 wurde der Stadlauer Bahnhof eröffnet, an dem die Marchegger Ostbahn von der Laaer Ostbahn abzweigt. So wie auch Kagran, wurde Stadlau 1904 eingemeindet.
Damit der KFZ-Verkehr ungestört fließen kann, wurde 1971 eine Fußgehy-Brücke über die Donaustadtstraße angelegt, der Viktor-Kaplan-Steg. Sie wirkt schon etwas in die Jahre gekommen.
Benannt ist der Steg nach Viktor Kaplan 1876-1934, der ein österreichischer Ingenieur war. Er hat die Kaplan-Turbine erfunden, die für Stromerzeugung aus Wasserkraft verwendet wird. Heutzutage sind weltweit tausende Turbinen im Einsatz.
Bis 1904 befand sich das gesamte Stadtgebiet Wiens südlich der Donau. Ab den 1850er Jahren waren viele frühere Vororte eingemeindet worden. Nördlich der Donau hatten sich einige Gemeinden zur Großgemeinde Floridsdorf zusammengeschlossen. Diese wurden 1904 unter Karl Lueger als Bezirk Floridsdorf 21 nach Wien eingemeindet. 1938, als unter nationalsozialistischer Herrschaft Groß-Wien gegründet wurde, wurden weitere Orte eingemeindet und die Gebiete nördlich der Donau auf zwei Bezirke aufgeteilt: Floridsdorf 21 und Groß-Enzersdorf 22, getrennt durch die Laaer Ostbahn.
Wie vorher schon erwähnt, ist die Lange Allee eine Hauptradroute. Nach Osten – also links – gibt es beidseitige Einrichtungsradwege, nach Westen leider keine sichere Infrastruktur. Erstaunlich, dass diese laut Hauptradverkehrsnetz trotzdem als Umgesetzt gilt.
Die Lange Allee wurde für ihre Länge benannt. Bäume hat sie leider nicht viele. Ob sie in den nächsten Jahren vielleicht wirklich zu einer Allee umgestaltet wird?
Im Jahr 1954 wurden die nationalsozialistischen Eingemeindungen teilweise rückgängig gemacht. Die Grenze zwischen den Bezirken wurde neu gezogen, womit Kagran zum neubenannten Bezirk Donaustadt 22 hinzukam.
Links sehen wir die Stadlauer Malzfabrik, ein Unternehmen, das letztes Jahr ihr 140jähriges Bestehen gefeiert hat. Es produziert vor allem Braumalz und verschiedene Backgrundstoffe für Bäckereien und Konditoreien.
Die Donaustadtstraße ist – wenig überraschend – nach dem Bezirk benannt, also der Donaustadt. Die Benennung erfolgte 1971. Die Donaustadt ist übrigens mit über 102 km² der größte Bezirk Wiens, d.h. sie hat fast ¼ der gesamten Fläche Wiens. Auch nach Einwohnys ist die Donaustadt der größte Bezirk, es wohnen hier 230.000 Personen. Favoriten kommt mit über 220.000 aber knapp dahinter.
Nach der Tankstelle befindet sich die HTL Donaustadt. Sie wurde 1983 auf einem ehemaligen Industriegelände errichtet. Sie ist spezialisiert auf Informatik, Elektronik und Informations-Technologie. Ca. 1300 Schülys werden von 160 Lehrkräften unterrichtet.
Ich kann verstehen, dass die Fahrgäste in den Schatten des Wartehäuschen flüchten. Heute ist es wirklich sehr heiß und auf dieser Straßenseite gibt es keine Bäume. Für so eine große Schule finde ich die Haltestelle etwas popelig.
Westlich der Donaustadtstraße, hinter den Sträuchern, befindet sich gleich das obere Mühlwasser. Es ist ein Altarm der Donau, der bereits 1875 bei Regulierungsarbeiten abgetrennt wurde. Zuvor war die Donau praktisch unreguliert und hat sich nach jedem Hochwasser ein neues Flussbett gesucht. In den 1870er Jahren wurde der begradigte Hauptstrom gebaut. Östlich davon wurde ein großes Überschwemmungsgebiet angelegt, welches in den 1970er Jahren durch die Neue Donau, einem stehenden Gewässer, welches bei Hochwasser geflutet wird, ersetzt wurde.
So, mit der Grünfläche zur Fahrbahn finde ich es viel besser! Das wird toll, wenn die Bäume in ein paar Jahren groß sind.
Wir kommen zur Autobahnauffahrt. Nach rechts kann man auf den westseitigen Radweg queren, von dort gibt aber keine weiteren Verbindungen.
Ab hier gibt es beidseitige Einrichtungsradwege, darum müssen wir auf die andere Straßenseite queren.
Die Neuhaufenstraße wurde nach einer alten Flurbezeichnung benannt.
So wie auch auf der anderen Straßenseite ist dieser Einrichtungsradweg reichlich schmal. Gebaut wurden diese Einrichtungsradwege 2019. Für die derzeitige Frequenz an Radverkehr sollten sie ausreichend sein.
Die hohe Brücke ist die Strecke der U2, die über den Bahnhof Stadlau quert.
Nach der Kreuzung mit der Kaisermühlenstraße zweigt der Zweirichtungsradweg zur Donauinsel ab. Man kommt dort nach der U2 Station Donaustadtbrücke über das Wehr 1 auf die Donauinsel. Über die Praterbrücke kann man weiter zur Prater Hauptallee fahren, oder man folgt der Donauinsel zu den anderen Brücken.
Hier rechts befindet sich ein Eingang zum Bahnhof Stadlau, der direkt zum südlichen Ende des Bahnsteiges führt. Es gibt einen Lift, also sollte er auch mit dem Fahrrad nutzbar sein.
Links vor uns sehen wir schon den Bahnhof.
Die Kaisermühlenstraße geht nach dem Bahnhof in die Stadlauer Straße über. Dort klafft leider eine wichtige Lücke im Hauptradverkehrsnetz in Richtung Hirschstetten.
Bei der Fahngasse biegen wir indirekt zum Bahnhofsvorplatz ab.
Ein Zug der U2 fährt in die Station ein!
Radabstellanlagen sehe ich direkt bei der Station keine. Es gibt welche weiter nördlich. Hier sehe ich noch Verbesserungsbedarf.
Damit haben wir das Ende der Route erreicht!
Mein Fazit:
Ein wichtiger Lückenschluss in einem autodominierten Flächenbezirk, der sicherlich nachhaltige Effekte haben wird, besonders wenn die Lücken im angrenzenden Straßennetz auch geschlossen werden.
Mir gefällt, dass der Radweg ohne viele Verschwenkungen gebaut wurde. Auch die Breite des Radweges ist sehr konstant, abgesehen von der Engstelle vor der Wagramer Straße. Die Nutzbarkeit des Radweges bei der Baustelle finde ich super.
Wo ich noch Verbesserungsbedarf sehe:
Manche Querungen wurden wieder mit unangenehmen Querkanten ausgeführt, wenn hier auch ein positiver Trend zu erkennen ist.
Bei den Kreuzungen befürchte ich Konflikte mit abbiegenden Kfz-Fahrys.
Was sagt ihr zur Infrastruktur in Donaustadt? Ist sie ausbaubedürftig? Schreibt es mir doch unten in die Kommentare!
Wenn ihr euch bessere Radinfrastruktur wünscht, dann schreibt doch euren Bezirksvorstehys. Erwartet keine schnellen Änderungen, aber steter Tropfen höhlt den Stein.
Außerdem empfehle ich, Mitglied bei der Radlobby zu werden. Die Radlobby ist ein Verein, der sich auf verschiedenen Ebenen für bessere Bedingungen für das Radfahren einsetzt. Mit eurer Mitgliedschaft habt ihr verschiedene Vorteile wie Rechtsschutz-, Unfall- und Haftpflichtversicherung. Außerdem bekommt ihr jedes Quartal den Drahtesel - das österreichische Fahrradmagazin – zugesendet.
Danke, dass ihr bis zum Schluss des Videos dabeigeblieben seid. Wenn ihr die nächste Beradelung nicht versäumen wollt, dann abonniert doch meinen Kanal!